Lebens & Architekturkonzepte

Juli 7, 2006

Hier nun ein weiter Beitrag zum Workshop Barrierefreis Bauen!

Mit dem Thema Lebens & Architekturkonzepte.

Da das Design aus der PDF Datei schwer in das Portal einzubinden ist und ich den Aufbau nicht zerstören möchte, ist die Datei im Anhang zum Download zufinden.

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Architektur und Lebenskonzepte

Juni 2, 2006

Wie will ich alt werden?- Gesund und rüstig- Mit vertrauten Menschen unterschiedlichsten Alters- Mit dem Gefühl noch „gebraucht“ zu werden- So selbständig wie möglich – So selbstbestimmt wie möglich – In gewohnter Umgebung- In Gemeinschaft

– Mit Rückzugsmöglichkeit

Statistiken

 

 

 

 

 

Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

WOHNFORMENWohngruppeEs ist zu unterscheiden zwischen Gemeinschaften, bei denen jede/r der Bewohner/innen über eine eigenständige Wohnung verfügt und mit anderen in räumlicher Nähe (z.B. in einem gemeinsamen Haus) lebt und solchen, die über einen persönlichen Wohnbereich, jedoch nicht über eine eigene abgeschlossene Wohnung verfügen. Eine gemeinsame Wohnung teilen sich i.d.R. ältere, körperlich oder psychisch stark beeinträchtigte Menschen. Ziel ist eine möglichst selbstständige Lebensführung, die durch professionelle Betreuungs- und Pflegepersonen gezielt gefördert wird. Die Bewohner/innen erhalten ambulante Dienstleistungen. Quelle: Neues Wohnen fürs Alter – Was geht und wie es geht Im Vordergrund neuerer Konzeptionen in der stationären Hilfe steht die Aufrechterhaltung normaler Lebens- und Wohnqualität, auch bei Pflegebedürftigkeit. Die Anforderung an die Architektur ist es, diese Bedürfnisse aufzugreifen und gleichzeitig funktionale Abläufe zu sichern. Wohngruppenkonzepte, vielerorts als Hausgemeinschaften ausgerichtet, stehen im Zentrum dieser Entwicklung. Gemeinsames Merkmal der Konzeptionen ist es, hauswirtschaftliche Tätigkeiten nahe am Bewohner zu organisieren, so dass sie erlebbar sind und wie selbstverständlich dem Tag Struktur geben. Das Wohngruppenkonzept zeichnet sich durch eine bewohnernahe dezentrale hauswirtschaftliche Versorgung aus. Die traditionelle Aufgabenteilung zwischen Pflege und Hauswirtschaft bleibt bestehen. Aufgrund der dezentralen hauswirtschaftlichen Versorgung sind als bauliche Voraussetzungen Aufenthaltsraum und Küche in den Wohnbereichen erforderlich. Die Pflege ist hier nach Möglichkeit nach dem System der Bezugs- bzw. Bereichspflege organisiert. Quelle: aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim

Betreute Wohngemeinschaft / begleitete Wohngruppe / Pflegewohngruppe / Pflegewohnung

Hier lebt eine kleine Gruppe pflegebedürftiger bzw. hilfebedürftiger älterer Menschen in einer Wohnung oder in einem Haus zusammen, überwiegend in bestehenden Wohngebäuden. Jeder Bewohner hat einen eigenen Wohn-/ Schlafbereich. Das Alltagsleben findet weitgehend in einem oder mehreren Gemeinschaftsräumen und einer dazugehörigen Küche statt. Die Betreuung wird stundenweise oder rund um die Uhr durch Betreuungspersonal sichergestellt, das die Haushaltsführung und die Organisation des Gruppenlebens je nach Bedarf unterstützt oder übernimmt. Weitere individuelle Hilfe- und Pflegeleistungen werden durch ambulante Dienste erbracht. Diese wohngruppenorientierte Betreuungsform wird i. d. R. im Rahmen der ambulanten Versorgung praktiziert und unterliegt nicht dem Heimrecht. Für diese Wohnform werden auch Begriffe wie Pflegewohngruppen, Pflegewohnungen oder begleitete Wohngruppen verwendet.Quelle: KDA – Wohnkonzepte

Hausgemeinschaft

Auch hierbei handelt es sich um eine wohngruppenorientierte Betreuungsform. Sie wird als Alternative zum traditionellen Pflegeheim gesehen. Wird sie mehrheitlich im Rahmen der stationären Versorgung praktiziert unterliegt sie dem Heimrecht. Zur Sicherstellung der Nachtbetreuung können mehrere solcher kleinen Hausgemeinschaften auf einem Grundstück angeordnet werden. Wie bei den betreuten Wohngemeinschaften steht der Wohnalltag in einem Gemeinschaftsraum mit Küche im Mittelpunkt. Pflegekräfte werden nach Bedarf zusätzlich eingesetzt. Es gibt auch Hausgemeinschaften mit Mieterstatus, die wie die betreuten Wohngemeinschaften im Rahmen der ambulanten Versorgung betrieben wird. Quelle: Internet

Integriertes Wohnen

Hier leben verschiedene Bewohnergruppen meist in größeren Wohnkomplexen zusammen, die von speziellen Trägern initiiert und nicht von den Bewohnern selbst ins Leben gerufen werden. Sie haben zum Ziel, nachbarschaftliche Hilfen zwischen verschiedenen Generationen Mehrgenerationenwohnen) und Bewohnergruppen mit unterschiedlichen Bedarfslagen zu verbessern. Der Austausch gegenseitiger Unterstützungsmaßnahmen soll die jeweiligen gruppenspezifischen Handicaps erleichtern und Vereinsamungstendenzen entgegenwirken. Um das gemeinschaftliche Zusammenleben zu fördern, gibt es Begegnungsräume und teilweise eine Unterstützung durch Fachpersonal.Quelle: KDA – Wohnkonzepte

Mehrgenerationen-Wohnen

Viele ältere Menschen wünschen sich in der Nähe ihrer Kinder und Enkelkinder bzw. in der Nähe junger Menschen zu leben, nicht jedoch in der gleichen Wohnung ("innere Nähe bei äußerer Distanz"). Beim sogenannten Mehrgenerationenwohnen handelt es sich um ein flexibles, den sich ändernden Wohnbedürfnissen entsprechendes Wohnungsangebot, das ein Zusammenleben mehrerer Generationen in unterschiedlicher Weise ermöglicht.Quelle: Internet

Betreutes Wohnen / Service-Wohnen / Unterstütztes Wohnen

Hier werden in sehr unterschiedlicher Form altersgerechte Wohnangebote und Betreuungsleistungen miteinander gekoppelt. Im Idealfall mietet der Bewohner eine zentral gelegene barrierefreie und altengerechte Wohnung, meist in einer speziellen Wohnanlage. Darüber hinaus muss er ein Paket von Grundleistungen des Betreuungsservices abnehmen, für die monatlich eine sog. Betreuungspauschale zu entrichten ist. Diese Grundbetreuung umfasst i. d. R. Beratungs- und Informationsleistungen sowie die Notrufsicherung. Zusätzlich werden Wahlleistungen – wie Mahlzeiten, Reinigungs- und Pflegeleistungen – angeboten, die bei Bedarf in Anspruch genommen werden können und zusätzlich bezahlt werden müssen. Die Bewohner schließen einen Miet- und Betreuungsvertrag. Für diese Wohnform, die i. d. R. nicht den heimrechtlichen Bestimmungen unterliegt, werden auch Begriffe wie Service-Wohnen oder unterstütztes Wohnen verwendet.Quelle: KDA – Wohnkonzepte

Wohnstift / Seniorenresidenz

Auch bei diesem Wohnkonzept geht es um die Kopplung von Wohn- und Betreuungsangeboten. Die Bewohner haben auch hier eine eigene abgeschlossene Wohnung in einer Wohnanlage. Im Unterschied zum Betreuten Wohnen sind die Bewohner jedoch verpflichtet, nicht nur Betreuungsleistungen, sondern weitere Dienstleistungen – wie z. B. die Versorgung mit Mahlzeiten oder Reinigung der Wohnung – abzunehmen. Die vertraglichen Vereinbarungen sowie die Betreuung und Pflege sind so geregelt wie in einem Alten- und Pflegeheim und unterliegen dem Heimgesetz. Es werden jedoch eine Vielzahl von zusätzlichen Leistungen angeboten. Insgesamt ist dies ein Alterswohnsitz für gehobene Ansprüche. Auch Seniorenresidenzen arbeiten nach diesem Konzept. Quelle: KDA – Wohnkonzepte

Baugemeinschaften

Gleichgesinnte finden sich zusammen, um ein gemeinsames Konzept für ihre Wohnform zu entwickeln, ihre Qualitätsstandards festzulegen und das Bauprojekt zu realisieren. Diese Projekte werden nicht von Trägern angeboten – man muss sie selbst machen. Das wiederum erfordert viel persönlichen Einsatz, Durchhaltevermögen und Toleranz. Es müssen die rechtlichen, finanziellen und steuerlichen Aspekte geklärt werden.

Betreutes Wohnen zuhause / Wohnen plus / Wohnen im Bestand

Hier kann man in seiner angestammten Wohnung verbleiben und schließt mit einem Dienstleister – meist einem ambulanten Dienst, einer Sozialstation oder einem Betreuungsverein – einen Betreuungsvertrag. Der Betreuungsvertrag umfasst neben allgemeinen Informations- und Beratungsleistungen vor allem einen regelmäßigen Hausbesuch, um weitere Hilfebedarfe besser einschätzen und rechtzeitig entsprechende Hilfemaßnahmen einleiten zu können. Für dieses Wohnkonzept werden auch Begriffe wie Wohnen plus oder Betreutes Wohnen im Bestand verwendet.Quelle: KDA – Wohnkonzepte

Siedlungsgemeinschaften

Hier werden Gemeinschafts- und Hilfeangebote für die Bewohner einer bestehenden Siedlung organisiert. Ausgehend von der Erfahrung, dass ganze Siedlungen altern und zunehmend mit Problemen älterer Menschen konfrontiert sind, werden in bestehenden Siedlungen z. T. von Wohnungsbaugesellschaften oder Selbsthilfe-Initiativgruppen Unterstützungsleistungen für ältere Menschen angeboten und ein Netz von Gemeinschaftsaktivitäten unter allen Bewohnern organisiert. Im Mittelpunkt steht die Förderung des generationsübergreifenden Zusammenlebens und der Nachbarschaftshilfe.Quelle: KDA – Wohnkonzepte

Altendorf

Hier werden auf einem separaten Areal altersgerechte Wohnmöglichkeiten nur für ältere Menschen geschaffen. Auch das Wohnumfeld ist primär auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet. Ein auf die Bedarfslagen der Senioren abgestimmtes Betreuungs- und Freizeitangebot ist im Wohnbereich verfügbar, so dass kein weiterer Ortswechsel, auch bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit, mehr erforderlich ist. Nach diesem Prinzip arbeiten auch die amerikanischen „sun cities“ bzw. „sunbelts“.Hier leben ältere Mensch ganz unter sich und gehen ihren Freizeitbeschäftigungen und ehrenamtlichen Tätigkeiten nach. Diese Rentnerstädte in Amerika werden eher von rüstigen und aktiven Älteren dominiert, während das gebrechliche Alter weitgehend verdrängt und ausgegrenzt wird.Quelle: KDA – Wohnkonzepte

BEISPIELE

„Dorf in der Stadt“ in Heidenheim

Idee eines Generationen verbindenden Wohnprojekts

In Heidenheim hat sich 1994 ein kleiner Kreis von Menschen aus dem Umfeld von Waldorfschule, Christengemeinschaft und anthroposophischer Gesellschaft zusammengefunden und den Verein „Die Brücke” gegründet mit dem Ziel, die Gemeinschaftsbildung zwischen jungen und alten Menschen zu fördern sowie ehrenamtliche und nachbarschaftliche Verantwortung für den Mitmenschen anzuregen. Zunächst wurde die „Gegenseitige Hilfe”, eine Nachbarschaftshilfe, aufgebaut. Aus dieser Arbeit heraus ergaben sich tiefergehende Fragen über die Isolation des Einzelnen, die zunehmende Anonymität, die Situation von Jung und Alt und die sozialen Veränderungen in unserer Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund bildete sich im Verein „Die Brücke” ein Initiativkreis, der das Konzept für ein Generationen verbindendes Wohnprojekt erarbeitete. Im Dezember 2002 wurde dann die Stiftung „Dorf in der Stadt“ gegründet. Sie realisiert die Idee des Generationen verbindenden Wohnprojekts „Dorf in der Stadt“ in Heidenheim.Die Stiftung „Dorf in der Stadt” Heidenheim ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemein nützige Zwecke in den Bereichen

Jugendhilfe und Jugendpflege
Altenhilfe und AltenfürsorgeBetreuung von Menschen mit Behinderungen
Bildung und Wissenschaft
Gesundheitswesen
Kunst und Kultur
Umwelt- und Naturschutz

Die Stiftung „Dorf in der Stadt” wird vertreten durch die Vorstände Berthold Glaser, Gerd Hundt und Reinhold Schön.

Soziale Aspekte

Jeder lebt individuell, in einer sich selbst findenden und entwickelnden Gemeinschaft. Die unterschiedlichen Bedürfnisse nach Hilfe und Unterstützung, die Bereitschaft, sich gegenseitig zu helfen, viele Fähigkeiten, Begabungen und persönliche Möglichkeiten werden sich in der Gemeinschaft ergänzen.

In der Ausgewogenheit von individuellen und sozialen Bedürfnissen, der Balance von Nähe und Distanz, von Geben und Nehmen wird sich Lebensqualität neu und weiter entwickeln. Im Dorf verbinden sich Leben und Wohnen, Arbeiten und Spielen, Freizeit, Kunst, Kultur und Natur. Damit bietet es allen Generationen ein lebenswertes Umfeld. Durch Mitbestimmung und die Übernahme von Verantwortung werden sich im Dorf Organe bilden, die die Gemeinschaftsidee sowie rechtliche und wirtschaftliche Belange miteinander gestalten und weiter entwickeln. 

Es werden umweltfreundliche und gesundheitsverträgliche Baumaterialien verwendet:  

  • Holzständerbauweise
  • Dämmung mit Hanf und Zellulose
  • Brettstapeldecken
  • Netzfreischalter
  • Abgeschirmte Kabel
  • Regenwasser wird genutzt,
  • die Dächer sind begrünt.
  • Die Wärmeerzeugung erfolgt über eine Heizzentrale mit Holzhackschnitzel-Kesselanlage.
  • Solarthermische und Photovoltaikanlagen sind möglich.
  • Das Dorf ist als autofreie Siedlung geplant: Stellplätze am Dorfrand, Reduzierung des Individualverkehrs,
    Car-Sharing.

Lebensbereiche

  • Wohnbereiche für Familien, Paare und alleinstehende Menschen
  • Unterstützung durch gegenseitige Hilfe, Kinderbetreuung, ambulanter Pflegedienst,
    Verpflegungsmöglichkeiten, Hausmeisterdienst
  • Therapeutikum, Tagespflege, Pflegewohngruppen, Hospiz
  • Gemeinschaftsräume, „Dorfwirtshäusle“, Dorflädchen

Für wen ist das „Dorf in der Stadt” interessant?

  • Für Menschen jeden Alters, die hier in den eigenen vier Wänden leben wollen.
  • Für Menschen, die für einen späteren Lebensabschnitt investieren und bis dahin Wohnraum vermieten möchten.
  • Für Menschen, die eine sozial und ökologisch orientierte Geldanlage suchen.
  • Für Investoren in Wohnungen, Arbeitsbereiche und Dienstleistungen, die im Zusammenwirken von Individualität, Gemeinschaft und ökologischem Bauen den entsprechend hohen Wert für die Zukunft erkennen.

Generationen verbindend

Kinder und Jugendliche wachsen im Kontakt mit allen Generationen in einem gesunden und kindgerechten Umfeld auf. Für ältere oder behinderte Menschen ist es erstrebenswert, ihr Leben selbstständig und möglichst in den eigenen vier Wänden zu gestalten – unterstützt durch gegenseitige Hilfe oder durch professionelle Pflege.
Dieser Wunsch wird hier Wirklichkeit.

Die Lage am Waldrand und die autofreien Räume im „Dorf” schenken ungestörte Ruhe, bieten Kindern viel Freiraum zum Spielen und machen das Leben im „Dorf in der Stadt” für alle Generationen noch lebenswerter. 

Gemeinschaftliches Wohnprojekt Blücherstraße 17 in Wiesbaden 

Wer wir sind und was wir wollen 

Die Genossenschaft Gemeinschaftlich Wohnen wurde im Februar 2003 von Menschen in Wiesbaden gegründet, die sich ein anderes Wohnen in der Stadt wünschen. Weniger anonym, weniger vereinzelt, weniger fremdbestimmt. Wir verfolgen seit Jahren ein ökologisches, Generationenübergreifendes, sozial und kulturell gemischtes Wohnprojekt. Ziel des Projektes ist es,  Nachhaltigkeit im Alltag zu verwirklichen, beispielsweise durch ökologisches Bauen und Wirtschaften und soziale Verantwortung füreinander. Die Genossenschaft fördert den Gedanken „Wohnen ohne Auto“. In der Blücherstraße in Wiesbaden gibt es ein Gebäude, das sich für die Realisierung unseres Wohnprojektes anbietet. Mit Vertretern der Stadt Wiesbaden haben wir  aussichtsreiche Schritte über den Erwerb angebahnt. Die Finanzierung soll im Rahmen unserer Eigentumsorientierten Genossenschaft erfolgen.

Das Haus Blücherstraße 17 Das Gebäude geht am 1. Mai 2005 aus dem Besitz der Stadt Wiesbaden in unseren Besitz über. Das Vorderhaus wurde 1992 saniert und ist bewohnt. Verschiedene Planungen die hinteren, Gebäudeteile (Mittelhaus, Hinterhaus und Seitengebäude) zu sanieren wurden wieder fallengelassen.Seit über 10 Jahren steht dieser Teil fast komplett leer und verfällt zunehmend. Wir werden diesen Teil sanieren.

Das Wohnprojekt Blücherstraße 17

 wird zunächst aus 10, später 22 Wohnungen bestehen. Die 12 neuen Wohnungen, die bei der Sanierung des Mittel- und Hinterhauses entstehen, haben alle Balkon. Die Größen variieren zwischen 40 und 90 qm. Die Wohnungen im Mittelhaus sind über einen Aufzug erreichbar und altengerecht geplant.

An Gemeinschaftseinrichtungen

sind vorgesehen: Dachterrasse, Gemeinschaftsküche, Gruppenraum, Waschküche und Fahrradraum. An Gewerbe: ein Laden, Büros und eine Praxis.Mit der Einbeziehung des Vorderhauses stehen langfristig 10 weitere, größere Wohnungen (85-108 qm) zur Verfügung. Dann sind weitere Gemeinschaftsräume vorgesehen: Kinderspielraum, Werkstätten, Sauna etc.Guter Kontakt, gegenseitige Unterstützung im Alltag und in Notlagen, das Teilen von Werkzeug und Geräten sowie das gemeinschaftliche Gestalten und Nutzen von Räumen soll in dieser Nachbarschaft selbstverständlich sein.

Wir möchten zukunftsgerecht leben.

Dazu gehört ökologisches Bauen und Wirtschaften, kurze Wege im Alltag, Rad und Bus fahren sowie die gemeinschaftliche Nutzung von Autos.

Die Blücherstraße soll ein erstes Modellprojekt sein.

Später können und sollen weitere Projekte realisiert werden. 

Heidelberg „Oase“ – Selbstbestimmtes Wohnen in einer Genossenschaft

 Am Anfang waren es neun ältere Damen, die sich regelmäßig trafen und sich Ge-danken machten ums Wohnen im Alter. Das war 1999. Alle hatten sie bereits die Al-tersgrenze von 60 überschritten. Doch „Wohnen im Alter“, das bedeutete für Edith Roosch und ihre acht Mitstreiterinnen nicht das „Ghetto eines Altersheims“ oder die Unterkunft in einer betreuten Wohnanlage. Die älteren Damen träumten mehr von einem Haus in dem Alt und Jung miteinander leben und in dem jeder bei gegenseitiger Hilfe seine Stärken einbringen kann. Ein Mehr-Generationen-Haus sollte es sein, eine Oase des gemeinschaftlichen Miteinanders der Generationen. Und mitten in Heidelberg sollte es stehen.
So könnte es funktionieren: Die allein erziehende, berufstätige Mutter hat eine Rent-nerin als Nachbarin, die viel Zeit zur Verfügung hat und deshalb die zweijährige Tochter tagsüber gerne betreut. Dafür muss sich die Oma nicht mit den Lebensmitteln vom Einkaufsmarkt abschleppen, sondern bekommt sie nach Hause transportiert. So könnte das zukünftige Miteinander aussehen, meinen die neun Damen. Flugs wurde ein Verein gegründet, der sich „Oase“ nennt, was für „ offen, alternativ, selbstbestimmt, engagiert“ steht.

Quartierskonzept Pfingstweide / Neubebauung Mundenheim Süd-Ost

Unter der Überschrift "Eigene Haustür, gemeinsames Dach" sind im Zuge des schrittweisen Abrisses der Bestandsgebäude ca. 100 neue Wohneinheiten unterschiedlicher Größe in 3 Wohnhöfen geplant. Der Großteil der neu entstehenden Wohnungen wird dabei zur Miete angeboten. Gleichzeitig besteht aber auch die Möglichkeit Wohneigentum zu erwerben. Der städtebauliche Rahmenplan er-laubt z.B. auch die Integration von Reihenhäusern. Alle entstehenden Geschosswohnungen werden barrierefrei geplant und sind über einen Aufzug zu erreichen, aber auch das Wohnumfeld, wie z.B. die Grünflächen, werden barrierefrei zugänglich sein.
Das Projekt richtet sich mit seinem Angebot an Menschen aller Altersgruppen und in ganz unter-schiedlichen familiären Konstellationen, die nach einer Möglichkeit suchen, die eigene Wohnsituation aktiv und engagiert mitzugestalten. Junge Familien mit Kindern sind hier ebenso angesprochen wie Singles, Paare, Alleinerziehende oder ältere Menschen. Kerngedanke der Projekts ist daher vor allem die frühzeitige Einbindung der künftigen Bewohner in das Projekt, d.h. schon während der Planungs-phase. So sollen die Interessenten nicht nur aktiv an der Gestaltung ihrer eigenen Wohnung beteiligt werden, sondern auch bei der Planung der Gemeinschaftsbereiche, wie z.B. einem Bewohnercafe, und der Freiflächen. Gefragt ist bei den künftigen Bewohnern aber auch bürgerschaftliches Engage-ment, denn nach Fertigstellung der Wohnanlage sollen die Bewohner ihre Potentiale und Fähigkeiten weiter eigenverantwortlich in eine aktive Hausgemeinschaft mit einbringen.

 


Architekten und Architekturkonzepte

Juni 2, 2006

Vortrag aus dem Aspekt Architekten verändern die Welt 

Um festzulegen über was die Rede sein wird, sagen wir einfach, dass Konzepte eigentlich Vorschläge für Lösungen der Architekturprobleme sind. Wir beschränken uns weiter als wir nur Raumkonzepte hinsichtlich der Funktion und Materialien betrachten und zwar bezüglich Heime für Pflege älterer Menschen. 

Wenn wir von Problemen in diesem Fall sprechen sind es diese auf die Nutzbarkeit der Heime zurückzuführen, weil die Forderungen der Nutzer nicht genau definiert sind, sei es durch Normen oder die Nutzer selbst. Deswegen müssen sich andere Menschen (Architekten, Beamten, etc.) in der Lage dieser Nutzer (die älteren Leute) versetzen, um die Forderungen zu definieren, was nicht gerade leicht ist. 

Mit Hilfe von drei Beispielen beobachten wir die Materialien aus denen die Räume einem gebauten, einem Heim im Bau und einem fiktiven Altenpflegeheim bestehen. Warum beziehen wir uns gerade auf die Materialien – denn sie sind eigentlich das was den Anblick und die Identität eines Hauses erschafft. Bestimmte Materialien entsprechen bestimmter Funktion. Jetzt sind wir bei dem Aspekt wie Architekten den Anblick der Welt verändern – dadurch dass sie verschiedene Baumaterialien umsetzen und den Anblick der Städte und also das was uns umgibt ändern. 


Barriere-Freiheit, der Markt

Juni 2, 2006

·        Was bedeutet Barriere-Freiheit? 

Barrierefreiheit heißt, dem menschlichen Altern und den damit verbundenen physischen Einschränkungen, sowie den körperlich behinderten Menschen eine lebenswertere und vor allem tolerantere Umwelt zu bieten.

·        Ist ein Markt für Barrierefreies Bauen vorhanden? 

Das kann man mit einem klaren Ja beantworten.Die demographische Entwicklung verrät uns, dass die Menschen im Durchschnitt kontinuierlich älter werden.Die Konsequenz daraus ist, dass Altersbeschwerden und körperliche Einschränkungen zunehmen.Das heißt wiederum, dass sich unsere gebaute Umwelt den sich ändernden physischen Zuständen unseres Körpers zu einem gewissen Grade anpassen sollte, um ein würdiges altern zu ermöglichen. 

·        Für welche Gruppierungen ist Barrierefreiheit interessant?

Barrierefreiheit ist ein Qualitätsstandart, der auf alle gesellschaftlichen Bedürfnisse projizierbar ist.Das Nachfrage-Spektrum reicht von privaten bis in öffentliche Bereiche hinein und wird vor allem in Zukunft (siehe demogra. Entwicklung) an Bedeutung und gesellschaftlicher Akzeptanz gewinnen. 

 

 

Barrierefreies Bauen in der öffentlichen Hand 

 

Öffentliche Anforderung 

Die kommunalen Diskussionen, ob sich denn beim Rathaus eine Rampe befinden muss oder ob denn der Bahnhof mit einem Orientierungssystem ausgestattet sein muss, wenn in der Gemeinde ja nur zwei Rollstuhlfahrer sind, sind nicht mehr notwendig.Wenn alle diese Schwierigkeiten endlich aufhören, weil Barrierefreiheit nämlich imGrunde nicht nur zu den Normen gehört, sondern zum selbstverständlichen Auftrag an den öffentlichen Bauherren, dann sind wir einen Schritt weiter. Die inhaltlichenDimensionen gibt das Gleichstellungsgesetz des Bundes eindeutig vor.Es muss möglich sein, Erleichterungen in Anspruch zu nehmen und dennoch Lebensverhältnisse zu schaffen, die nicht erst auf Erleichterung und besondere Hilfen angewiesen sind. Barrierefreiheit fördert gesellschaftliche und soziale Integration und sie hat darüber hinaus in bestimmten Anwendungsbereichen eindeutige wirtschaftliche Vorteile. Länder, Städte und Kommunen sind in dem Sinn auch vom Tourismus abhängig. Auch Veränderungen im Bereich Wohnungsbau werden vorgegeben, um in der Zukunft marktfähig zu sein. Eine Mindestzahl von Wohnungen ist vorgegeben, die bei Gebäuden mit mehr als 5 Wohnungen barrierefrei sein müssen.  

Städtischer WettbewerbIm europäischen Markt gelten Mittlerweile neue Maßstäbeund dass sie damit nur dann auch in der Zukunft konkurrenzfähig sind, wenn sie sichneuen Bedürfnissen anpassen.Bei einem Vergleich der Regionen kann barrierefreier Tourismus ein Wettbewerbsvorteil sein. Im internationalen Verkehr ist es deutlich schon zur Wirkung gekommen. Die Lufthansa baut Frankfurt deshalb aus, weil die amerikanischen Kunden Frankfurt nicht mehr benutzt haben bei ihrem Besuch Europas. Es ist wichtig, dass wir die internationalen Maßstäbe über den Tourismus in unsere kommunale Ebene platzieren.Ziel ist es, ein weitgehend Selbstbestimmtes Leben eben auch in diesen Fragen und Angeboten der Freizeit sicherzustellen. Besonders interessant ist die Schnittstelle mit dem Hotel- und Gaststättenverband, weil dieser Verband als einer der ersten seineeigenen Angebote daraufhin überprüfen wird, ob sie zukunftsfähig sind. Gaststättensind wahrscheinlich wegen des Altbaubestandes besonders wichtig für die Frageder Umgestaltung oder der Veränderung des schönen historischen Anblicks oderder alten historischen Bedingungen. 

 

Argumente für private Investoren barrierefrei bauen zu lassen 

Hotels erschließen sich einen neuen Kundenkreis und bieten ihren älteren Gästen einen höheren Komfort,im Hinblick darauf dass der Anteil von älterer Kundschaft in Zukunft steigen wird, ist dies wahrscheinlich ein interessanter Aspekt. 

Für Groß und Einzelhandelsgeschäfte ist ein barrierefreier Zugang notwendig, um gehbehinderten Menschen den Zugriff auf die Waren zu ermöglichen. 

Unternehmen ab einer bestimmten Größe müssen Behinderte beschäftigen und brauchendeshalb behindertengerechte Sanitäreinrichtungen, was bei einem Neubau berücksichtigtwerden sollte. 

Wohnungsbaugesellschaften profitieren von barrierefrei geplanten Wohnungen; da wir alleälter werden, und es später nicht notwendig ist auszuziehen,ältere Menschen sind zuverlässiger beim bezahlen der Miete durch den Bezug der Rente,und verursachen eine geringere Abnutzung. 

 

Barrierefreies Bauen für private Bauherren mit Blick auf die Zukunft: 

Nachhaltiges Bauen für jüngere Bauherren: 

Auch für jüngere Bauherren, deren Rentenalter noch weit voraus liegt, hat barrierefreies Bauen viele Vorteile. Barrierefreie bzw. behindertengerechte Eigenheime sind nicht erst im hohen Alter erforderlich. Auch im normalen Leben können durch Unfälle schnell Verletzungen und Behinderungen auftreten.Ein komplett behindertengerechter Wohnraum, wäre für normale Eigenheim etwas zuviel, doch schon geringe Änderung im Raumkonzept, Gestaltung und Inneneinrichtung in Hinsicht auf barrierefrei und behindertengerechtes Wohnen machen eventuelle später Anpassungen viel kostengünstiger und einfacher. Auch kürzere Einschränkungen wie z.B. ein Beinbruch sind mit viel weniger Aufwand zu bewerkstelligen.Der Komfort und die Qualität des Wohnraums werden unter anderem durch barrierefreies gesteigert, auch der Wiederverkaufswert wird erhöht und die Käuferschicht verbreitert sich. 

Nachhaltiges Bauen im Alter:Durch barrierefreies nachhaltiges bauen für ältere Bauherren (50+), vermeiden Sie eine nachträgliche Anpassung des Wohnraums auf die eventuellen auftretenden Alterserscheinungen. Nicht nur das barrierefreies Bauen im Neubau viel günstiger ist, sondern man vermeidet auch den Aufwand im Alter ein nochmaliges planen, renovieren und finanzieren der Umbauten. Somit vermeidet man Stress und Aufwand im höheren Alter.Der Wiederverkaufswert, für eventuelle Erben, wird dadurch auch gesteigert. Der Komfort und die Lebensqualität durch die baulichen Maßnahmen betreffen nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch gesunde Menschen, durch die Steigerung an Komfort und Sicherheit im Alltag.Durch nachhaltiges barrierefreies Bauen ist eine Nutzung des Eigenheims bis ins hohe Alter gewährleistet und erfordert nicht nach relativ kurzer Nutzung, aufwendige Umbaumaßnahmen oder ein Umzug in eine Pflegeeinrichtung. 

 

 

Kosten 

Eine wichtige Variante der Altersvorsorge ist das eigene Haus. Ein Rentner hat weniger Unkosten, wenn er in seinen eigenen vier Wänden bis ans Lebensende leben kann. Gerade jetzt liegen die Hypothekenzinsen auf einem historischen Tief und die Handwerker sind wegen der schlechten Auftragslage günstig.  

Die Investitionen ein barrierefreies Haus zu bauen, machen sich bis ins hohe Alter bezahlt. Einem älteren Menschen fällt es schwer, noch einmal umzuziehen. Daher gibt ein barrierefrei gestaltetes Haus auch psychologische Sicherheit für das Wohnen im Alter. Wer meint, dass die meisten älteren Menschen sowieso im Heim leben, liegt falsch. Gerade 5% tun das, alle anderen wohnen in Privathaushalten und verbringen dort fast den ganzen Tag – im Durchschnitt 21 Stunden. Nicht jeder kann sich ein Pflegeaufenthalt im Heim leisten. Es ist in somit wichtig, allen Bauherren anzuraten, sich von Anfang an mit dem Wohnen im Alter auseinanderzusetzen. 

Außerdem ähneln sich bestimmte menschliche Bedürfnisse in verschiedenen Lebensabschnitten: Ein Generationenhaus: Ohne größere Umbauten soll es verschiedenen Alterstufen gerecht werden. Nicht nur alte Menschen und Rollstuhlfahrer sind froh, wenn ein Aufzug die mühsame Treppe erspart, sondern auch junge Elternpaare mit Kinderwagen. 

Barrierefreies Bauen und Modernisieren ist nicht teuerer, sondern vielmehr kostensparend. Berücksichtigt man am Bau eines Hauses einige Aspekte, erhöht dies die Gesamtkosten nur geringfügig im Nachhinein.Beispiele, die man schon bei der Planung berücksichtigen kann:

  • Eingangsbereich: Anstelle von Stufen besser gleichmäßige Steigungen anlegen
  • Breitere Türen: Mehrkosten werden oft durch Einsparungen an gemauerter Wand sowie Putz ausgeglichen.
  • Badezimmer: Eine ebenerdige Dusche und Anti-Rutsch-Fliesen sind senioren- und kindersicher. Starke Wände ermöglichen den Einbau von Haltegriffen.
  • Leer-Rohre im Neubau: Für den nachträglichen Einbau von Steuerungssystemen der Rollläden
  • Flexibler Grundriss: Grundrisse so planen, dass später ohne allzu großen Aufwand geändert werden können

 

 

Einige Details kosten vergleichsweise wenig, wenn sie gleich mit eingeplant werden- jedoch viel, wenn sie erst nachträglich umgesetzt werden. 

Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bausummen abhängig von den Gesamtbaukosten für barrierefreie Neubauten/Umbauten erhöhten – gegliedert in öffentliche Bauten, Wohnbauten, Arbeitsstätten.
Das Ergebnis zeigt, dass Barrierefreiheit wirtschaftlich ist:

  • Wird ein Gebäude von Beginn an barrierefrei geplant, entstehen durchschnittliche Mehrkosten von1,8% der Bausumme.
  • Mehrkosten für Bauten mit Bausumme unter zwei Millionen Franken betragen 3.5 % der Bausumme. Bei Großprojekten mit Bausumme über 5 Millionen Franken fallen sie unter 0,5% der Bausumme. Je höher also die Bausumme desto geringer die Mehrkosten für Barrierefreiheit.
  • Nachträgliche Anpassungen verursachen wesentlich höhere Kosten und betragen etwa 3,5% des Gebäudewertes.

 

Kosten bei Neubauten

   


Anpassungskosten bei best. Gebäuden

Grafik: Institut für Hochbautechnik in Zürich (2004) 

 

Fazit:  

Eine barrierefrei geplante Umgebung kommt allen Menschen zugute: Stufen –und schwellenlose Eingänge erleichtern den Zugang und richtig geplante Bewegungsräume verbessern die Mobilität!


Eröffnung

Juni 1, 2006

Hallo auf barrierefrei Bauen!

Dies ist ein Blog zu den Ergebnissen des 1 wöchigen Workshops "Barrierefreies Bauen" an der FH Konstanz. Hier finden Sie eine kleine Auswahl der Erfahrungen und Ergebnissen dieses Workshops. Wir hoffen damit Ihnen einen kleine Einblick in diesen Bereich zugeben und Ihnen damit Aufschluss über Probleme vieler Behinderten im Alltag zugeben. Wie sie helfen und selber Vorsorgen können.